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Ältere Menschen werden immer häufiger Opfer von Betrügern, die sie mit den perfidesten Maschen um ihr Geld bringen. Der altbekannte Enkeltrick ist dabei nur ein Beispiel.
Wie gehen die Betrüger vor? Warum fallen besonders ältere Menschen häufiger auf sie herein? Und was kann man tun, um Oma und Opa vor Trickbetrügern zu bewahren?
Kriminelle versuchen immer wieder, Seniorinnen und Senioren zu betrügen, um an ihr Vermögen zu gelangen. Dabei bedienen sie sich unterschiedlichster Methoden – beispielsweise geben sie sich am Telefon als Verwandte, Ärzt:innen oder Polizist:innen aus, täuschen eine akute Notlage vor oder bieten als falsche Handwerker:innen an, unnötige Reparaturen durchzuführen. Bei der Kontaktaufnahme setzen sie ihre Opfer zeitlich und emotional unter Druck und nutzen ihre Hilfsbereitschaft aus.
Kriminelle sehen ältere Menschen aus verschiedenen Gründen als lohnendes Ziel: Eine große Anzahl an Senior:innen ist heute finanziell gut bis sehr gut aufgestellt. Viele von ihnen bewahren größere Summen Bargeld und weitere Wertgegenstände zu Hause auf.
Außerdem sind Rentner:innen meist tagsüber zu Hause und somit gut erreichbar. Da viele Senior:innen alleine leben, haben Täter:innen leichteres Spiel beim Überzeugen oder Ablenken. Weiterhin müssen sie gegebenenfalls nur die Aussage eines einzelnen Zeugen befürchten. Einschränkungen im Hör- und Sehvermögen spielen dabei auch eine Rolle.
Auch das Schamgefühl der älteren Opfer führt dazu, dass Straftaten gar nicht angezeigt werden. Es ist ihnen peinlich, auf einen Betrug hereingefallen zu sein und sie fürchten, dass ihre Familie sie womöglich für altersverwirrt hält und nicht mehr ernst nimmt.
Die Täter nutzen einerseits die Hilfsbereitschaft der Senior:innen aus. Andererseits manipulieren sie gezielt mit Blick auf den mangelnden Kontakt zu ihrer Familie.
Warum der Enkeltrick immer noch funktioniert, erklärt Diplom-Psychologin Susann Lorenz vom Ameos Klinikum Ueckermünde: „Es ist zwar nicht wissenschaftlich unterlegt, aber dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst dürfte bei den meisten Opfern der Familienzusammenhalt auseinander gebrochen sein. In ihrer Isolation und Einsamkeit und mit ihrer Sehnsucht nach Familie schalten sie alle Alarmsignale aus. Weil die Opfer im realen Leben keine oder sehr wenige Kontakte zur Außenwelt haben, sehnen sie sich danach, einen Menschen zu haben, dem sie wichtig sind. Sie sagen sich, wenn ich helfe, habe ich die Chance, dass der auch für mich da ist.“
Quelle: www.nordkurier.de
Um zu vermeiden, dass die Verwandten im Alter einem Betrug zum Opfer fallen, gibt die Polizei konkrete Tipps. Besprechen Sie diese mit Ihren Senior:innen:
Damit es erst gar nicht so weit kommt, dass die Verbindung zu den älteren Verwandten nachlässt, setzen Sie auf seniorengerechte Kommunikationsoptionen.
So werden auch digitale Einsteiger:innen in die digitale Kommunikation innerhalb der Familie eingebunden und sind nicht länger außen vor. Sie sind involviert, wissen über die Aufenthaltsorte ihrer Liebsten Bescheid und können sich jederzeit ganz einfach rückversichern.
Über unsere App haben Sie die Möglichkeit, per Videotelefonie bei Oma oder Opa reinzuschauen – aus der Ferne und schnell zwischendurch. Auch Ihre Senior:innen können mit nur einem Klick die Videokommunikation mit Ihnen starten. Der schnelle und einfache Kontakt gibt Sicherheit – auf beiden Seiten. Sie können sich vergewissern, dass die Oma gerade gut gelaunt vor ihrem Rätselheft sitzt. Und der Opa weiß, dass Sie gleich in das nächste Meeting gehen und nicht etwa auf Geschäftsreise sind und einen Unfall hatten.
So können Sie immer füreinander da sein.
Sehr ausführlich informiert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über Schutzmaßnahmen vor Betrug und Trickdiebstahl hier.
Die Polizei NRW hat eine umfangreiche Broschüre herausgebracht: “Gut beraten im hohen Alter”.
Präventionstipps von Weisser Ring finden Sie hier.
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