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Um die Liebsten im Alter auch mit wachsender Pflegebedürftigkeit wach und fit zu halten, gibt es verschiedene Aktivierungsmöglichkeiten. Einige davon können von allen Familienmitgliedern ganz einfach in den Alltag integriert und sogar aus der Ferne durchgeführt werden.
Viele Menschen gestalten ihr Alter selbstständig sehr aktiv, bilden sich weiter, machen Unternehmungen und Reisen. Wenn jedoch eine Form von Pflegebedürftigkeit eintritt, sei es durch eine Krankheit, einen Unfall oder auch einfach altersbedingen Einschränkungen, sind die Möglichkeiten begrenzt. Wäsche waschen, selbst kochen und putzen oder sich um den Garten kümmern, solche Aufgaben sind mit einem wachsenden Bedarf an Pflegebedürftigkeit oft nicht mehr selbst von Senior:innen zu stemmen. Auch Hobbies und Freizeitbeschäftigungen werden durch die Einschränkungen weniger. Vor allem wenn die eigene Mobilität abnimmt, wirkt sich dies auch negativ auf die bestehenden sozialen Kontakte aus.
Körperliche Bewegung und kleine Herausforderung des Geistes sind jedoch wichtig, um die bestehenden Fähigkeiten zu erhalten. In der professionellen Pflege werden daher verschiedene Aktivierungsmethoden angewandt, um auch trotz hoher Pflegebedürftigkeit möglichst aktiv zu bleiben. Auch für Familienmitglieder gibt es viele Möglichkeiten der Aktivierung!
Definition Aktivierung in der Pflege
Aktivierungen (z.B. 10 Minuten Aktivierungen) sind eine gängige Methode in der Altenpflege. Nicht nur um die kognitiven Fähigkeiten zu schulen, sondern auch um das Wohlbefinden von Senior:innen zu steigern. Das Interesse an der Person und die Einbeziehung in den Alltag steigern den Selbstwert und geben das Gefühl von Nützlichkeit. Außerdem wird dem Gefühl von Einsamkeit und Isolation vorgebeugt. Auch physische Elemente oder die Schulung des Tastsinns sind oftmals Teil der Aktivierung. Die Methodik der Aktivierung eignet sich nicht nur für geschulte Pflegekräfte, sondern kann auch von Angehörigen durchgeführt werden.
Allein die Vorstellung, sich nicht mehr um die eigenen Kinder und Enkel, geschweige denn um sich selbst kümmern zu können, ist nicht schön. Die wachsende Abhängigkeit und das Gefühl, nicht gebraucht zu werden, sind psychosoziale Faktoren, die sogar zu Depressionen führen können. Um das Selbstwertgefühl von Pflegebedürftigen zu steigern, sind Gespräche und die Einbeziehung der Senior:innen in den Alltag wichtig.
Auch wenn eine ältere Person nicht mehr eigenständig kochen kann, heißt das nicht, dass er oder sie nicht assistieren und kleine Aufgaben übernehmen kann. Auch wenn der Rücken bei harter Gartenarbeit nicht mehr mitmacht, mit einer kleinen Gießkanne können erreichbare Pflanzen selbst versorgt werden. Kleine Veränderungen der Rahmenbedingungen, wie z.B. eine kleinere, leichtere Gießkanne, können die Teilhabe an den Aufgaben ermöglichen. Ganz nebenbei werden so auch die koordinativen Fähigkeiten geschult und erhalten – ganz im Sinne der Aktivierung.
Kommunikativer Austausch und das Interesse an der eigenen Person steigern den Selbstwert und die Zufriedenheit. Auch wenn ein winterliches Rezept oder ein natürliches Hausmittel bei Erkältungen heutzutage nur eine Suchanfrage bei Google entfernt sind, lohnt es sich, dem Rat der eigenen Mutter oder Oma zu lauschen. Sie können dabei in Erinnerungen schwelgen, Erfahrungen teilen und eine Unterstützung für andere Familienmitglieder sein – positive Gefühle werden geweckt. Darüber hinaus werden auch ganz einfach die grauen Zellen aktiviert. Dank vielfältiger Kommunikationsmöglichkeiten geht dies auch von unterwegs und aus der Ferne: Entweder am Telefon oder über die digitale Videokommunikation von ELDERTECH! So können die Großeltern trotz Distanz in der Küche assistieren, indem sie Enkel:innen oder Kinder Schritt für Schritt auf dem Weg zur perfekten Kartoffelsuppe begleiten.
Die Einbeziehung in den Alltag, wie oben beschrieben, ist ein guter Weg zur mentalen Aktivierung. Darüber hinaus gibt es gezielte kognitive Trainingsmöglichkeiten.
Was ein kognitives Training umfasst, das hängt von Situation der jeweiligen Person ab. Für einen Menschen mit Demenz kann es eine Herausforderung sein, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen – für andere bieten sich Rätsel und kleine Gedächtnisaufgaben an. Auf Grund unterschiedlicher kognitiver Fähigkeiten ist es wichtig, dass die Aktivierung zum einen machbar ist und als motivierendes Erfolgserlebnis wahrgenommen wird. Zum anderen sollten die Senior:innen nicht unterfordert werden, um ihnen nicht das Gefühl der Bevormundung zu geben oder den Anschein zu erwecken, auf Grund ihres Alters stigmatisiert zu werden.
Auch im Alter können Menschen noch Neues lernen und sich der Umwelt anpassen. Um diese Fähigkeit zu bewahren und auszubauen, ist regelmäßiges kognitives Training wichtig. Auch digitale Angebote zur Aktivierung, z.B. über Spiele, Musik oder Kommunikation, bieten sich an. Die Auseinandersetzung mit einem digitalen Gerät – mit etwas Neuem generell – spricht verschiedene Hirnregionen an, die es ermöglichen, auch im Alter zu lernen und sich neuen Gegebenheiten anzupassen. Um die Senior:innen auch hier nicht zu überfordern, ist es wichtig, ihnen die Nutzung der Geräte vorzumachen und die Bedienung immer und immer wieder auch gemeinsam durchzuführen. Grundsätzlich ist das menschliche Gehirn ein Leben lang entwicklungsfähig und auch das Digitale erlernbar!
Mit einem speziellen Fokus auf die Kommunikation im Kreis der Familie und den Angehörigen bietet ELDERTECH ganz viele unterschiedliche Möglichkeiten der Aktivierung. Jedes Familienmitglied kann sich so auf seine oder ihre Art und Weise auch aus der Ferne um das Wohlbefinden der Liebsten im Alter Kümmern. Kurz mit Oma und Opa quatschen, das bringt euch näher zusammen und hat für die Senior:innen mehr positive Einflüsse als viele Angehörige denken.
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