
Wohnraumverbessernde Maßnahmen
Zur App Beitrag teilen: Mit dem Alter und meist zunehmenden körperlichen Beschwerden gelten andere Anforderungen an die Wohnräume. Barrierefreiheit ist ein äußerst relevantes Thema in
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ein moderner Gedanke, der über die Kinderbetreuung hinausgedacht werden sollte. Denn auch die Pflege der Eltern im Alter ist ein Teil vieler Familienbiografien.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie – auch für Pflegende Angehörige?
Frauen und Männer, die eine erfolgreiche Karriere und ihre Kinder unter einen Hut bekommen, davon gibt es viele schöne Beispiele – auch wenn es noch lange nicht die Regel ist. Vor allem Frauen haben nach wie vor häufig mit Nachteilen auf der Karriereleiter auf Grund von Familienplanung und Mutterschaft zu kämpfen. Daher ist es kein Wunder, dass viele Arbeitgeber:innen und Unternehmen mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf um Mitarbeiter:innen werben.
Die Bestrebungen hin zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf fokussieren sich dabei meistens auf die Mütter und Väter, die eine Verantwortung für ihre Kinder tragen. Genauso wie die Betreuung der Kinder ist auch die Fürsorge für die älteren Familienmitglieder häufiger die Aufgabe der Frauen – statistisch gesehen die der ältesten Tochter. Was ist aber mit den Töchtern, Söhnen und Ehepartner:innen, die sich für ihre Eltern oder Lebensgefährten im Alter verantwortlich fühlen? Angesichts des demografischen Wandels und dem Mangel an Fachpflegekräften, sollte auch dieser Aspekt der Vereinbarkeit bedacht werden.
Herausforderungen für kümmernde Angehörige.
Knapp 5 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter kümmern sich um eine pflegebedürftige Person. Davon sind 2,5 Millionen Arbeitnehmer:innen erfasst, die sich neben einer vollen Arbeitsstelle um die Pflege von Angehörigen kümmern.
Unterstützungsleistungen durch Pflegekassen entlasten die Familien monetär und sind ein wichtiger Bestandteil der informellen Pflege. Das Beziehen solcher Leistungen ist jedoch an die Einstufung in einen Pflegegrad der unterstützten Person geknüpft. In vielen Fällen beginnt das Kümmern jedoch
auch schon früher, z.B. als Unterstützung beim Einkauf, als Begleitung zum Arzt oder als Erinnerungen an Medikamente. Kleinigkeiten wie diese, zusätzlich zu einer 40-Stunden Woche und dem eigenen Haushalt, können zu einer zeitlichen Herausforderung werden. 70 % Prozent der Pflegenden Angehörigen haben Schwierigkeiten, das Kümmern und den Job zeitlich zu stemmen. Die Folgen der Doppelbelastungen sind vermehrte Krankheitstage oder gar das Ausscheiden von erfahrenem Personal – das sollte Unternehmen zu Denken geben!
Nicht nur eine Gewissensfrage.
Ein weiterer Stressfaktor sind die Sorgen und das schlechte Gewissen. Vor allem, wenn sich Familienmitglieder mehr kümmern wollten als sie tatsächlich können. Ob Oma heute ihre Tabletten genommen hat? Fühlt sie sich einsam, seitdem Opa weg ist? Vielleicht schaue ich kurz nach ihr in der Mittagspause? Wenn sich diese Sorgen mit dem zunehmenden Alter von Familienmitgliedern häufen, kommt neben der zeitlichen Belastung auch noch eine emotionale Komponente dazu. Was schulden wir den Eltern? Diese Frage war vor einigen Wochen das Titelthema der Zeit. Familienbeziehungen genauso wie eine Pflegesituation im Alter sind sehr individuell, eine pauschale Antwort ist daher also unmöglich.
Die Meinung, dass wir unseren Eltern nichts schuldig sind, ist vollkommen legitim. Viele Angehörige wollen oder können die Pflege der Eltern nicht selbst tragen. In unserer individualisierten und spezialisierten Welt liegt es nahe, Pflegeaufgaben abzugeben um sich auf den Job, das eigene Spezialgebiet, zu konzentrieren. In Anbetracht des demografischen Wandels, einer immer älter werdenden Gesellschaft sowie dem Mangel an Pflegefachkräften wird es jedoch immer schwieriger, sich vollkommen rauszuhalten. Nicht umsonst gelten Pflegende Angehörige als „Deutschlands größter Pflegedienst“. Die Dysbalance zwischen pflege- oder unterstützungsbedürftigen Menschen und professionell Pflegenden ist immens. Trotz politischer Bestrebungen, die Versorgung sicherzustellen, sind Kümmernde und Pflegende Angehörige ein wichtiger Bestandteil dieses ganzen Systems.
Gefangen zwischen beruflichen Verpflichtungen und dem Wunsch, die Liebsten im Alter zu unterstützen, sind viele Angehörige diesem Hamsterrad ausgesetzt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollte von Unternehmen daher weitergedacht werden!
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Den Kindern zu erklären, dass Oma oder Opa krank sind und anfangen werden, immer mehr zu vergessen oder sich im Wesen verändern werden, ist eine große Herausforderung. Man möchte die Kinder nicht belasten, aber es ist wichtig, sie über die Krankheit und ihre Auswirkungen auf die Liebsten aufzuklären.
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